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Die Entstehung unserer Heimatstube

Es ist ein erhebendes Gefühl, wenn eine einst lang geplante kulturelle Einrichtung in der Stadt Könnern nun schon das 10 jährige Jubiläum feiern kann. Ein Rückblick auf die längst vergessene Vorgeschichte der Heimatstube soll an die Bemühungen des Heimatvereins St.Wenzel Könnern a.d. Saale e.V., dessen Gründung am 19. November 1991 erfolgte, um die heute weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Einrichtung erinnern.

Im Sommer 1992 bot der Eigentümer dem Heimatverein den Speicher in der Braunschweiger Straße zwecks Einrichtung eines Heimatmuseums kostenlos zur Übernahme an. Die ersten Überlegungen ließen neben einer ausgedehnten Museumsanlage einen Vortragsraum und ein Museumscafe als Stätte der Begegnung entstehen. Der desolate Zustand des Gebäudes hätte jedoch für eine Sanierung und Zweck geeigneten Umbau eine hohe Investition verlangt. Beim erst gegründeten Heimatverein nicht vorhandenes Kapital ließen recht schnell von diesem Angebot Abstand nehmen.

Am 9. September 1994 übersiedelte die Geschäftsstelle Könnern der Kreisspar­kasse Bernburg in den bezugsfertigen Neubau auf dem Leninplatz. Die freigewordenen historischen Räume in der Neuen Straße für den Aufbau eines Heimatmuseums zu nutzen, fand auch die Zustimmung des Bürgermeisters. Derzeit noch ungeklärte Besitzansprüche und das vorliegende Interesse anderer Institutionen ließen diese Museumsidee des Heimatvereins scheitern. Nach Auszug der ersten Mieter aus dem Gebäude des historischen Hospitals wur­den die Wohnungen vorerst nicht neu belegt. Die Stadtverwaltung Könnern hatte 1995 die Vorstellung, das Hospital in ein Haus der Vereine umzugestalten und ein Heimatmuseum dort mit zu integrieren. Für die Realisierung dieser Vorstellung hätte das Gebäude jedoch ein umfangreiches Maß der Instandsetzung gefordert. Fehlende finanzielle Mittel ließen das für die Stadt Könnern interessante Projekt scheitern.

Der langjährige Traum des Heimatvereins ging danach recht bald in Erfüllung. Dank der Fürsprache der Stadtverwaltung und der großzügigen Zustimmung des Stadtrates wurde dem Heimatverein die leer stehenden Ladenräume in der Magdeburger Straße zur Nutzung zwecks Einrichtung einer Heimatstube im April 1996 per Mietvertrag übergeben.


Nach Übernahme und Renovierung des Ladenlokals erfolgte am 6. Oktober 1996 die feierliche Ausstellungseröffnung mit der erfolgreichen Gemäldepräsentation des verstorbenen Heimatfreundes Erhard Saecker - Minden. In der Folgezeit wurde mit dem Aufbau im Sinne einer Heimatstube mit Themen zur geschichtlichen Entwicklung der Stadt Könnern, zur Umgebung von Könnern und zu spezifischen Aussagen vergangener Zeiten des Ortes begonnen.

Wenn nun 10 Jahre nach der Eröffnung eine beachtenswerte Einrichtung präsen­tiert werden kann, über die kürzlich ein begeisterter Besucher die Meinung vertrat, dass die Heimatstube in ihrem Aufbau einem Heimatmuseum gleicht, müssen wir Dank sagen allen denen, die uneigennützig und mit Interesse in den verflossenen Jahren für die Entwicklung der Heimatstube sich eingesetzt haben. Unterstützung erhielt die Heimatstube stets durch die Stadtverwaltung. Finan­zielle Zuwendungen seitens des einstigen Freundeskreises ehemaliger Könneraner und der damaligen Kreissparkasse Bernburg, heute Salzlandsparkasse sicherten erste Anschaffungen und notwendige bauliche Lösungen. Verschiedene Handwerksbetriebe und Hand­werker der Stadt Könnern haben in den vergangenen Jahren in zahlreichen Arbeitstunden auf Spendenbasis die technischen und räumlichen Voraus­setzungen für den heutigen Betrieb der Heimatstube geschaffen. Dank gebührt den könneraner Familien, deren Leihgaben oder Sachspenden heute einen breiten Raum an interessanten Exponaten einnehmen. Dank den aktiven Mitgliedern des Heimatvereins, die stets zum Einsatz in der Heimatstube bereit waren. 

Ein ganz besonderen Dank gilt dem Initiator und damaligen Leiter der Heimatstube Friedrich Sander †2007, der in hunderten von Arbeitsstun­den und mit dem Einsatz eigener finanzieller Mittel in den Entstehungsjahren die Heimatstube gestaltete und ideenreich die jährlichen Sonderausstellungen geplant und organisiert hat. Letztendlich ist es Friedrich Sander zu verdanken, dass unsere Heimatstube schon seit Jahren einen hohen Bekanntheitsgrad trägt und einen einzigartigen geschichtlichen Wert darstellt. Als sein Lebenswerk bezeichnend, war er ständig bestrebt die Heimatstube mit neuen interessanten Material und den dazugehörigen Exponaten zu erweitern und zu Gestalten.


In Folge übernahm sein Sohn Peter Sander (Vorsitzender d. Vereins) die Leitung der Heimatstube. Es folgten umfangreich Umbau- und Erweiterungsarbeiten, so das die Ausstellungsfläche um ein Vielfaches erweitert werden konnte. Jährliche Sonderausstellungen zu unterschiedlichsten Themen ließen das Interesse der Besuche an unserer Heimatstube wachsen. So ist unsere kleine Museale Einrichtung nach wie vor weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt und wird gern für einen Ausflug genutzt.

Die Aufnahme zeigt das Gebäude der heutigen Heimatstube um 1950. 

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