Die Georgsburg
Aquarell der Georgsburg Ende 18. Jahrhundert
Die "Georgsburg" an der Saale in Könnern
Die Saale, am Hang des Großen Waldsteins im Fichtelgebirge geboren, sprudelt durch die Hochebene des Frankenwaldes, durchfließt das Thüringer Hochlandd und strömt durch die Halle-Leipziger Tieflandbucht, um sich danach in die Elbe zu ergießen. Mehrere hunderttausend Jahre hat sich die Saale in die Erdober- fläche eingegraben und eines der schönsten Flußtäler im deutschen Raum geschaffen, das eine Vielfalt der Landschaftsbilder, eine Fülle von Naturschönheiten und eine Lektion zur Erdgeschichte bietet. Burgen, Burgruinen und Schlösser neben den Giganten der Technik und Wirtschaft der heutigen Zeit vermitteln einen Zug Romantik, sind Zeugnisse historischer Gegebenheiten und Dokumente gesellschaftlicher Entwicklungen.
Saaleabwärts, unweit von Rothenburg, einem nördlichen Ort des Saalkreises im Land Sachsen-Anhalt, steht zu Füßen der Höhen des unteren Rotliegenden und des Zechsteins eng am Fluß erbaut die liebliche "Georgsburg“ gleichsam als Wächter am Eingangstor zum schon oft gepriesenen Saaletal. Eine tausendjährige, geschichtlich aufschlußreiche Vergangenheit vermag sie nicht aufzuweisen. Kein Minnelied wurde in ihren Hallen dargebracht und niemals erklangen Schwert und Schild. Aber auch ohne diese Vergangenheit stellt die "Georgsburg" weit über einhundertfünfzig Jahre einen beliebten Aufenthaltsort in Könnern dar.
Farbige Lithographie v. F. Burghart - um 1880
"Im Burgrestaurant ist der Wanderer gut aufgehoben, denn ein tüchtiger Wirt hat hier eine solide Wirkungsstätte gefunden. Wie einladend am Eingang das Büfett, wie anheimelnd das geräumige Gastzimmer mit dem allbekannten Stammtisch. Doch das Beste für den Wanderer ist der Garten mit den großen Linden, der Laube, den Nischen und der schönen Aussicht auf den Fluß."
Am Ende des 1. Weltkrieges im Jahre 1918 war das äußere Bild der "Georgsburg" schon nicht mehr ganz das alte. Der Zahn der Zeit und die Interessenlosigkeit ihrer jeweiligen Besitzer hatten zu ihrem beginnenden Verfall beigetragen. Mit großem Mut und fleißigen Händen faßte ab 1921 ein neuer Burgwirt die Neugestaltung der "Georgsburg" an und entwickelte sie in den Folgejahren nicht nur zu einem markanten Ausflugsziel, sondern auch zu einem kulturellen Zentrum bis er dann 1948 als hochgeschätzter Wirt seiner vertrauten "Georgsburg" altershalber Lebewohl sagte. 1959 kaufte der in der Nachbarschaft entstandene Industriebetrieb die "Georgsburg" und begann lobenswerte bauliche Veränderungen. Ein häufiger Wechsel der Gastwirte konnte jedoch dem gastronomischen Niveau der Burg nicht dienlich sein. Ein Dornröschenschlaf senkte sich ab 1976 auf die "Georgsburg" herab. Es war jedoch keine blühende Rosenhecke, die sie für einen langjährigen Schlaf einhüllte, sondern hinter wildem Pflanzenwuchs verbarg sich ihr historisches Gemäuer.
Dem damaligen Produktionsleiter des Hausherren ist es zu verdanken, dass der beliebte Aufenthaltsort ab 1982 aus seinem Dornröschenschlaf geweckt wurde.
Nach einer umfassenden dreijährigen Rekonstruktion, die der "Georgsburg" nahezu das historische Aussehen des 19. Jahrhunderts schenkte, erfolgte die Wiedereröffnung am 1. Dezember 1985. Gastronomisches Niveau zog hinter altem Gemäuer erneut ein. In der rustikal im Stil eines Burgzimmers gestalteten Wirtsstube laden 35 Plätze zum Verweilen ein. Der "Rittersaal" im oberen Stockwerk, ab 1990 als gemütliches Café eingerichtet, steht zugleich größeren Familienfeiern und Reisegruppen zur Verfügung. Nicht nur die romantische Ausstrahlung vom Restaurant und Café Georgsburg Könnern sondern auch die familiäre Atmosphäre beim Gastwirt und seinen Mitarbeitern lassen den Gast König sein.
Seit 9 Jahren ist die Georgsburg ein Ausflugslokal mit indischen Wurzeln und lädt wie folgt zum Verweilen ein:
Mittwoch - Montag, 11:00 - 22:00 Uhr
Dienstag = Ruhetag
Link: https://www.facebook.com/people/Zur-Georgsburg-an-der-Saale/100057497107983/
Ansicht der Georgsburg - um 1924
Georgsburg mit Dampferanlegestelle 1942
Kurzchronik Sander